
Die aktuelle Einigung von CDU/CSU und SPD zur Reform des Wehrdienstes ist nichts anderes als ein schleichender Einstieg in eine neue Form der Dienstpflicht. Offiziell spricht man weiter von „Freiwilligkeit“ doch gleichzeitig sollen ab dem Geburtsjahrgang 2008 jedes Jahr Hunderttausende Jugendliche erfasst und bewertet werden. Männer verpflichtend, Frauen freiwillig.
Und alle sollen als „potenziell dienstausreichend“ klassifiziert werden – ob sie wollen, oder nicht.
Das ist keine Stärkung der Freiheit, sondern eine Vorbereitung auf Zwang.
Eine systematische Erfassung, ein möglicher Musterungsprozess, eine staatliche Auswahl: Das ist der Weg in ein System, in dem junge Menschen nicht mehr selbst bestimmen, wie sie ihr Leben gestalten wollen, sondern zu einer Ressource gemacht werden sollen für militärische Pläne, geopolitische Interessen und die sogenannten „Sicherheitsanforderungen“ eines immer aggressiver auftretenden politischen Establishments.
Während Milliarden in Rüstung, Kriegsmaterial und internationales Säbelrasseln fließen, sollen Jugendliche nun dazu gedrängt werden, „ihren Beitrag“ zu leisten. Aber wofür eigentlich? Für eine Politik, die seit Jahren versagt – sozial, wirtschaftlich und außenpolitisch. Für eine Spirale aus Aufrüstung und militärischer Konfrontation, die niemandem dient außer denjenigen, die von Konflikten profitieren.
Ich sage klar:
Die Jugend gehört nicht in Musterungszentren.
Die Jugend gehört nicht in Kasernen.
Und die Jugend gehört erst recht nicht in die Kriegspläne von Kriegstreibern.
Wenn der Staat wirklich Verantwortung übernehmen will, dann sollte er jungen Menschen Perspektiven geben und keine Formulare zur Tauglichkeit. Dann sollte er in Bildung, soziale Sicherheit, bezahlbaren Wohnraum, psychische Gesundheit und Zukunftschancen investieren, statt in die Militarisierung der Innenpolitik.
Die Jugend braucht Zukunft, nicht Truppenaushebungen.
Die Jugend braucht Freiheit, nicht staatlichen Druck.
Die Jugend braucht Frieden, nicht „Kriegstüchtigkeit“.
Deshalb bleibt meine Haltung eindeutig:
Nein zur Wehrpflicht.
Nein zur versteckten Dienstpflicht.
Nein zur Erfassung junger Menschen für militärische Interessen.
Ich stehe für eine Politik, die Menschen schützt – nicht für eine Politik, die Menschen an die Front schickt.
Autor: Tim Lukas Körner
